Rudolf-Jaeckel-Preis

In Anerkennung der großen Verdienste von Professor Dr. Rudolf Jaeckel um die Vakuumphysik und andere von der DVG betreuten Gebiete, verleiht die DVG seit 2006 jährlich den „Rudolf-Jaeckel–Preis der Deutschen Vakuumgesellschaft“. Die DVG möchte damit das Lebenswerk von Professor Rudolf Jaeckel würdigen und das Andenken an ihn bewahren. Ein Grund für die Namensgebung des Preises ist nicht zuletzt auch, dass Professor Jaeckel aktiv an der Gründung der Vorgängergesellschaft der DVG mitgewirkt hat.

Die Deutsche Vakuum-Gesellschaft DVG
verleiht den
Rudolf Jaeckel-Preis 2024
an
Prof. Dr. Jürgen Christen

in Würdigung seiner herausragenden Leistungen
auf den von der DVG betreuten
Wissenschafts- und Technologiebereichen
insbesondere für Seine Pionierarbeiten
zur Entwicklung und Etablierung der Kathodolumineszenz

 

DVG ehrt Magdeburger Physiker für Pionierarbeiten
zur Entwicklung und Etablierung der Kathodolumineszenz

 

Die Deutsche Vakuum-Gesellschaft DVG e. V. hat Professor Dr. Jürgen Christen vom Institut für experimentelle Physik an der Fakultät für Naturwissenschaften der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg den Rudolf-Jaeckel-Preis 2024 verliehen.

Jürgen Christen erhielt die Auszeichnung „in Würdigung seiner herausragenden Leistungen auf den von der DVG betreuten Wissenschafts- und Technologiebereichen insbesondere für seine Pionierarbeiten zur Entwicklung und Etablierung der Kathodolumineszenz“. Der Preis wurde ihm Anfang September im Rahmen der Vacuum Session auf der 19th International Conference on Plasma Surface Engineering (PSE) in Erfurt überreicht.

Christen wurde 1959 in Trier geboren, schloss dort seine Schullaufbahn ab und studierte anschließend Physik an der RWTH Aachen. Dort begann er auch seine Promotion unter der Anleitung von Professor Dr. Dieter Bimberg, mit dem er dann an die Technische Universität Berlin wechselte, wo er 1988 zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert wurde. Es folgten Postdoc- und Forschungsaufenthalte in den USA (Bell Communications research, Bell- core, red Bank, new Jersey) und Japan (Institute for Scientific and Industrial Research IsIr, Osaka University).

Nach seiner Habilitation für das Fach Experimentalphysik an der Technischen Universität Berlin wurde Jürgen Christen am 1. Januar 1994 zum ordentlichen Professor (C4) für Experimentalphysik/ Festkörperphysik am Institut für experimentelle Physik an die Otto-von- Guericke-Universität in Magdeburg berufen, wo er neben seiner langjährigen Tätigkeit in Forschung und Lehre auch mehrfach als Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften sowie als Senator der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Prorektor für Planung und Haushalt diente.

Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde Jürgen Christen bereits mehrfach ausgezeichnt:1989 mit dem Carl Ramsauer Preis der AEG, 1989 mit dem Oyo Buturi Preis der Japanese society of Applied Physics sowie 2009 mit dem Otto- von-Guericke Forschungspreis.

In seinem Rudolf-Jaeckel-Preisträger- Vortrag zeigte Christen anhand seines wissenschaftlichen Werdegangs auf, wie wichtig die Kathodolumineszenz in Kombination mit einem Rasterelektronenmikroskop (REM) für die Halbleiterphysik und -technologie ist. Dort, wo der stark fokussierte Elektronenstrahl des Mikroskops auf die Oberfläche trifft, wird ein Kathodolumineszenzspektrum vom infraroten über den sichtbaren zum ultravioletten Bereich ausgestrahlt und erlaubt Rückschlüsse auf die innere Struktur der Probe sowie deren Elementverteilung. So können Dotierkonzentrationen im ppm Bereich ortsaufgelöst und quantitativ untersucht werden.

Christens neuester Forschungsansatz befasst sich mit der Möglichkeit, die Kathodolumineszenz mit einem Transmissionselektronenmikroskop (TEM) zu kombinieren. Dies würde Ihn seinem Ziel, Kathodoluminezenz mit atomarer Auflösung zu betreiben, näherbringen. Gerade in der 3-nm-Technologie, dem jüngsten Verkleinerungsschritt in der Halbleiterproduktion, wäre dies die Analysemethode der Wahl.

Die DVG hält Jürgen Christen die Daumen, dass er für diese aktuellen Forschungsvorhaben angemessene Förderung erhalten wird, und wünscht ihm für seine persönliche und berufliche Zukunft alles erdenklich Gute.

Die DVG verleiht in Anerkennung der großen Verdienste von Professor Dr. Rudolf Jaeckel seit 2006 jährlich den Rudolf-Jaeckel Preis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der vakuumbasierten Wissenschaften und Technologien an einzelne Wissenschaftler oder Wissenschaftlerinnen oder F&E- Teams, vorwiegend aus dem deutsch-sprachigen Raum. Der Preis besteht aus einem Preisgeld von 1000 €, sowie einer massiven Silbermedaille nebst Urkunde.